Minijob-Bewerbung für Schüler: So klappt's mit dem Nebenjob
Viele Schüler möchten sich durch einen Minijob etwas dazuverdienen. Doch gerade bei der Bewerbung gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Wir zeigen, worauf es ankommt und wie Sie Ihre Chancen auf einen Minijob deutlich verbessern können.
Der direkte Weg führt oft zum Ziel
Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Bei Minijobs ist der persönliche Kontakt oft erfolgversprechender als eine schriftliche Bewerbung. Gehen Sie direkt in die Geschäfte und fragen Sie nach dem Marktleiter oder der zuständigen Person für Einstellungen. Ein kurzes persönliches Gespräch kann dabei mehr bewirken als das beste Anschreiben.
Das gehört in die Bewerbungsunterlagen
Wenn Sie sich schriftlich bewerben möchten, halten Sie die Unterlagen knapp und relevant:
1. Ein kurzes, prägnantes Anschreiben
- Maximal eine Seite Länge
- Klare Struktur: Einleitung, Hauptteil, Schluss
- Nennung der gewünschten Position gleich zu Beginn
- Verfügbare Arbeitszeiten konkret angeben
- Keine langen Erklärungen zur "Begeisterung für den Einzelhandel"
2. Einen übersichtlichen Lebenslauf
- Tabellarische Form
- Chronologisch absteigend (neueste Einträge zuerst)
- Nur relevante Stationen aufführen
- Praktika und bisherige Erfahrungen hervorheben
- Wichtige Qualifikationen (z.B. Sprachkenntnisse) nennen
3. Verzicht auf Floskeln
- Keine Standard-Formulierungen wie "Ich bewerbe mich mit großer Begeisterung..."
- Stattdessen konkret werden: "Ich kann montags und mittwochs ab 14 Uhr arbeiten"
- Auf übertriebene Aussagen zur Motivation verzichten
- Ehrlich und authentisch bleiben
4. Zeugnisse gezielt einsetzen
- Grundsätzlich erst auf Nachfrage beifügen
- Bei guten Noten können aktuelle Zeugnisse die Bewerbung aufwerten
- Praktikumszeugnisse sind oft aussagekräftiger als Schulzeugnisse
- Bei problematischen Zeugnissen (z.B. viele Fehlzeiten) besser weglassen
Besonderheiten für minderjährige Bewerber
Als minderjähriger Bewerber müssen Sie einige zusätzliche Aspekte beachten:
Beschränkte Arbeitszeiten durch das Jugendarbeitsschutzgesetz
Das Jugendarbeitsschutzgesetz regelt die maximale Arbeitszeit für Minderjährige. Pro Tag dürfen Sie nicht länger als 8 Stunden arbeiten. Dies gilt auch dann, wenn Sie mehrere Minijobs kombinieren möchten - die Gesamtarbeitszeit aller Jobs darf die gesetzliche Höchstgrenze nicht überschreiten.
Arbeitszeitende spätestens um 20:00 Uhr
Nach 20:00 Uhr dürfen Sie als Minderjähriger nicht mehr arbeiten. Das bedeutet, dass Spätschichten oder Abenddienste, die über diese Uhrzeit hinausgehen, nicht möglich sind. Dies ist besonders bei Jobs im Einzelhandel oder in der Gastronomie zu beachten, wo oft auch abends Personal benötigt wird.
Frühester Arbeitsbeginn ab 6:00 Uhr
Vor 6:00 Uhr morgens dürfen Sie keine Arbeit aufnehmen. Das schließt frühe Morgenschichten, wie sie etwa beim Einräumen von Waren im Supermarkt üblich sind, aus. Diese zeitliche Einschränkung gilt auch für Ausnahmetage oder besondere betriebliche Anlässe.
Besondere Pausenregelungen
Als jugendlicher Arbeitnehmer haben Sie Anspruch auf längere Pausen als erwachsene Mitarbeiter. Bei einer Arbeitszeit von mehr als 4,5 Stunden müssen mindestens 30 Minuten Pause gemacht werden. Bei mehr als 6 Stunden erhöht sich die Pausenzeit auf insgesamt 60 Minuten. Diese Pausen müssen im Voraus festgelegt werden und dürfen nicht am Anfang oder Ende der Arbeitszeit liegen.
Diese Einschränkungen können die Jobsuche erschweren, da viele Arbeitgeber flexible Einsatzzeiten benötigen. Dennoch dienen sie Ihrem Schutz und der Vereinbarkeit von Schule und Nebenjob.
Praktische Tipps für die Bewerbung
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Verfügbarkeit klar kommunizieren
- Geben Sie an, wann Sie arbeiten können (z.B. nachmittags, am Wochenende)
- Seien Sie ehrlich bezüglich Ihrer zeitlichen Einschränkungen
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Realistische Erwartungen
- Ein Minijob ist keine Karriereposition
- Verzichten Sie auf übertriebene Formulierungen zur "Begeisterung für den Einzelhandel"
-
Stärken hervorheben
- Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit betonen
- Praktische Erfahrungen aus Praktika oder ehrenamtlichen Tätigkeiten nennen
Strategien für die erfolgreiche Jobsuche
Eine systematische Vorgehensweise erhöht Ihre Chancen auf einen passenden Minijob deutlich:
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Nutzen Sie persönliche Kontakte
- Fragen Sie im Bekanntenkreis nach offenen Stellen
- Sprechen Sie mit Lehrern über mögliche Kontakte
- Nutzen Sie Praktikumskontakte für Bewerbungen
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Planen Sie Ihre Bewerbungszeiten
- Viele Arbeitgeber suchen vor den Ferienzeiten
- Zu Schuljahresbeginn wechseln oft Mitarbeiter
- Vor der Weihnachtszeit werden häufig Aushilfen gesucht
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Bleiben Sie am Ball
- Fragen Sie nach einiger Zeit freundlich nach
- Bitten Sie um Feedback bei Absagen
- Sammeln Sie Erfahrungen aus jedem Bewerbungsgespräch
Fazit
Bei der Suche nach einem Minijob als Schüler ist vor allem wichtig, hartnäckig zu bleiben und verschiedene Wege auszuprobieren. Der persönliche Kontakt ist dabei oft der Schlüssel zum Erfolg. Lassen Sie sich von Absagen nicht entmutigen - mit der richtigen Strategie und etwas Geduld klappt es mit dem Nebenjob.
Stand: Januar 2024